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Erhalten & Gestalten St. Michaelis

Die Initiative Erhalten & Gestalten St. Michaelis (EGSTM) - Ende 2012 geplant und im Januar 2013 gestartet - hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt.

Ausgangspunkt war, dass mehrere Instandhaltungsmaßnahmen am und im Kirchengebäude notwendig wurden und dass seit Jahren diverse Probleme im Kirchgartengelände bestanden, die mit häufigen Auswaschungen der Wege bei Starkregen und Mängeln der Infrastruktur zusammenhingen. Außerdem war es nicht möglich, barrierefrei in das Kirchengebäude zu gelangen. Der wunderbar gelegene Kirchgarten war „historisch gewachsen“, aber ohne jegliches gestalterische Gartenkonzept.

Eine kleine Gruppe engagierter Ehrenamtlicher fand sich Ende 2012 zusammen, um statt punktueller unkoordinierter Einzelmaßnahmen ein ganzheitliches Konzept zu entwerfen und umzusetzen. Es galt ebenso, die Finanzierung dieses umfangreichen Konzeptes sicherzustellen und die Kirchenverwaltung davon zu überzeugen. Dabei mussten viele bürokratische Hürden zusammen mit der Kirchenverwaltung und den Denkmalschutzbehörden genommen werden. Außerordentlich viel Öffentlichkeitsarbeit sowie die Planung und Durchführung vieler Veranstaltungen und ein umfangreiches „fundraising“ zur Finanzierung der aufwändigen Maßnahmen waren erforderlich.

Im Zuge des Projektes konnten zunächst die Renovierungsmaßnahmen im Innen- und Außenbereich des Kirchengebäudes erfolgreich abgeschlossen werden. Sie dienten der Erhaltung des denkmalgeschützten Kulturgutes St. Michaelis-Kirche, das nicht ohne Grund von Fachleuten als ein „Kleinod in der Wetterau“ bezeichnet wird.  

Durch Wiederöffnung eines zugemauerten kleinen gotischen Kirchenportals und mit neuen Wegen im Kirchgarten wurde ein dringend notwendiger barrierefreier Zugang zur Kirche geschaffen. Das Kirchgartengelände wurde durch eine neue Mauer an der Gemeindehausterrasse, neue Wege und durch Kanalarbeiten vor Auswaschungen geschützt. Die elektrische Infrastruktur für Kirchgarten und Jugendhütte wurde modernisiert. Alle Wege sind inzwischen ausreichend beleuchtet.

Bereits 2014 hat die Initiative EGSTM für vorbildliche Arbeiten einen von der Landeskirche ausgeschriebenen Preis (Matching Fund) gewonnen.

Das Kirchgartengelände teilt sich, dem Grundriss der Kirche (gleichschenkliges „Griechisches“ Kreuz) folgend, in vier Areale, die nach einem einheitlichen Konzept gestaltet wurden. Das Wegenetz und die einzelnen Pflanzareale bilden dabei das Grundprinzip des Grundrisses der Kirche auch im Außenbereich nach. Mehr als 500 Pflanzen wurden neu gesetzt. Der Kinderspielplatz wurde renoviert und erweitert. Gemeinsam mit Konfirmanden wurde ein Bachlauf bei der Gemeindehausterrasse gestaltet.

Höhepunkt und Abschluss der Bauarbeiten war der Ausbau des vierten Areals im Südosten des Kirchgartens mit einer Freilichtbühne für Gottesdienste und Theateraufführungen im Freien. Die vom Amt für Denkmalpflege geforderte Sanierung der historischen Wehrmauer, die diesen Bereich am Außenrand des Kirchgartens abschließt, sowie die Ausgestaltung der Sitzbänke des Theaters waren Gegenstand langwährender und zum Teil mit hoher Emotionalität geführter Diskussionen. Schließlich konnte die neue, in Form eines Amphitheaters gestaltete Freilichtbühne mit einem Gottesdienst am 2. Juni 2018 eingeweiht werden. Seither erfreut sich unsere Freilichtbühne großer Beliebtheit und ist ein fester Bestanteil des kirchlichen und kulturellen Lebens in Karben geworden. Unverzichtbar ist sie für unsere Gemeinde in der Zeit der Corona-Pandemie geworden, da nur dort im Freien Gottesdienste und Veranstaltungen mit einer größeren Anzahl von Besuchern unter Wahrung der Hygienevorschriften möglich sind.

2015 hat die Evangelische Kirchengemeinde St. Michaelis Klein-Karben unter dem Titel „Geheimnisvolle St. Michaeliskirche“ ein Buch herausgegeben, das die außerordentliche Schönheit der Kirche in Bildern dokumentiert und auf die Geschichte dieser besonderen Dorfkirche eingeht. Das Buch kann im Gemeindebüro für 15 € erworben werden.

Zwar sind alle Bauarbeiten des Projektes abgeschlossen, trotzdem bedürfen Kirche und Kirchgarten einer regelmäßigen Aufsicht und Pflege. So sind aktuell am Bachlauf und am Kinderspielplatz Instandhaltungsmaßnahmen notwendig. Insbesondere im Kirchgarten ist fast ganzjährig eine Pflege erforderlich, die aktuell von einer kleinen Gruppe Freiwilliger wahrgenommen wird. Zusätzliche helfende Hände sind sehr willkommen. Die Gartenarbeit zu zweit (oder nach Corona wieder in der Gruppe) macht sehr viel Freude in dieser wunderbaren Umgebung. Je mehr sich daran beteiligen, umso geringer ist der Zeitaufwand für jede(n), der mitmacht. Interessierte wenden sich bitte an Willi Hilgers, Tel. 06039 41945, w.hilgers@gmx.net.

Fotos: Ulrich Kußmaul

Luftbild: Cedric Nebel

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