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40 Jahre Gemeindehaus in Groß-Karben

In den 70er Jahren nahm das kirchliche Leben zu. Es gab Jungscharn, Frauenkreis, Altennachmittage, die Sozialberatungsstelle teils im Pfarrhaus, teils im Kindergarten. Konfirmandenunterricht fand in der Schule oder auch im Pfarrhaus statt. Besondere Veranstaltungen wurden in der Kirche, im Pfarrhaus und in Sälen von Gaststätten begangen. Nach dem Kindergartenneubau in der Pestalozzistraße wurde überlegt, das alte Gebäude in der Christinenstraße in Verbindung mit einem Anbau zu einem Gemeindehaus umzubauen. Der Plan wurde verworfen und das Gebäude verkauft und mit dem Erlös der „Von Unruh`sche Garten“ erworben. Der Baubeginn für das Gemeindehaus war der 1. Oktober 1979. Diesen Entwurf einer tragenden Holzkonstruktion auf einer Stahlbetonplatte, eingereicht von der INFRA Gesellschaft für Umweltplanung GmbH aus Mainz, wurde von der Kirchenleitung und dem Kirchenvorstand bevorzugt. Die geplanten Gesamtkosten beliefen sich auf 710.000 DM. Die Gemeindemitglieder haben z.B. mit Konfirmanden Papiersammlungen durchgeführt und auf vielfältige Weise Spenden gesammelt. Die gesamten Arbeiten im Außengelände wurden von Kirchenvorstehern und anderen freiwilligen Helfern durchgeführt.

Die Einweihung wurde am 12. Oktober 1980 gefeiert: Vom sehr gut besuchten Gottesdienst mit Propst Trautwein aus Frankfurt formierte sich der festliche Zug zum neuen Gemeindehaus und in einer kurzen Zeremonie wurden die Schlüssel von Architekt Wolfgang Marx an Kirchenvorsteher Heinrich Kaffenberger übergeben, s. Foto. Anschließend händigte Pfarrer Lotz „allen, die künftig im neuen Haus tätig sein werden“ je einen Hausschlüssel aus.

Der Stadtbote schrieb in seiner 42. Ausgabe 1980: „Die Evangelische Kirchengemeinde, sagte Lotz, nehme das Haus entgegen aus der Hand Gottes, der seine Hand schützend über das entstehende Werk gebreitet habe, aus der Hand des Architekten, der diesen bemerkenswerten Entwurf hier erstmals verwirklicht habe, aus der Leitung der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau und aus der Hand aller an diesem wohlgelungenen Werk tätig gewesenen Handwerker. Ihnen allen sage die gesamte Kirchengemeinde herzlichen Dank. …Aber auch die Mithilfe aller Gemeindeglieder, für die heute ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen sei, dürfe nicht vergessen werden.“

Nun konnte die Gemeinde alle Räume ansehen, beim Bazar dekorative und nützliche Dinge erwerben und sich bei Kaffee und Kuchen begegnen. Es schloss sich eine Festwoche an, bei der für alle Altersgruppen ein Programm geboten wurde, z.B. gestaltete Heiner Eberhard von der Klostermühle einen Abend für die Jugend und einen anderen für alle Interessierte. Konzerte der Kultur- und Sportgemeinde Karben und des Jugendchores „Lattwerker“ lockten viele Menschen in das neue Gebäude. Am Sonntag wurde die Festwoche mit einem Familiengottesdienst abgeschlossen.

Im Laufe der Jahre gingen Tausende Menschen ein und aus, es gab und gibt viele Gruppen und Kreise. Viele Konfirmandinnen und Konfirmanden wurden hier auf ihre Konfirmation vorbereitet. Es wurden unzählige Gottesdienste, Gemeindefeste, Dorffeste und Erntedankfeste gefeiert. Die Gemeindebücherei hatte hier ihr neues Domizil bezogen, der Bastelkreis, heute Kreativtreff, hat traditionell im November einen Martinsmarkt veranstaltet. Seit zehn Jahren lockte das Krimi-Dinner viele Besucher an. Es gab Kinderbibelwochen, Flohmärkte der Kindertagesstätte, große Projekte wie die Ausstellung mit Karikaturen von Tiki Küstenmacher, Konzerte, Theateraufführungen, Bibel- und Gesprächsabende. Das rege Leben bedingte nach und nach dann auch Erneuerungen:

Im Jahr 2003 wurde eine neue Küche eingebaut. Mit einer Industriespülmaschine, zwei großen Kühlschränken sowie einem großen Herd mit zwei Backöfen ist man bei den vielen Veranstaltungen sehr gut gerüstet.

2006 wurde es nötig, neue Möbel anzuschaffen. Viele Spenden von Gemeindegliedern machten es möglich, 120 neue Stühle und 24 neue Tische zu kaufen. 2007 wurde eine neue Heizung eingebaut und 2012 erfolgte ein Anbau für die Lagerung von Stühlen und Tischen.  In welcher Form das Jubiläum im Herbst gefeiert werden kann, wird kurzfristig entschieden und dann entsprechend bekanntgegeben.

Artikel aus dem Gemeindesinn Nr. 54 - September bis November 2020, Seite 24-25

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