Menschen und Theologie - das sind meine beiden Leidenschaften
Mein Name ist Nadia Burgdorf und seit 1.12.2018 bin ich Pfarrerin in der Gesamtkirchengemeinde Karben und eingesetzt für die Seelsorgebezirke Burg-Gräfenrode und Rendel, wo ich im schönen Pfarrhaus wohnen darf.
Und ganz ehrlich: Bis ich hier im schönen Karben ankam, war es echt ein langer Weg!
Der Weg begann für mich nach dem Abitur erstmal mit zwei Semestern Theologie, die ich in Nijmegen in den Niederlanden absolvierte. Durch meine doppelte Staatsbürgerschaft und meine zweisprachige Erziehung hatte ich große Lust, das Theologiestudium dort aufzunehmen. Wie ich aufs Theologiestudium kam?
Durch eine ganz prägende Zeit als Mitarbeiterin im Evangelischen Jugendwerk Hessen mit tragenden Erfahrungen in Gemeinschaft und durch einen theologisch anspruchsvollen und spannenden Religionsunterricht.
Menschen und Theologie - das sind bis heute meine beiden Leidenschaften geblieben. Für mich als Pfarrerin ist es wichtig, diese beiden zusammenzuhalten.
Ich glaube, dass es für uns als Kirche lebensnotwendig ist, dass wir unseren inhaltlichen Grund nicht aus den Augen verlieren und Gottes frohe Botschaft in all ihren Facetten die Mitte unserer Gemeinschaft ist. Aber das hilft nur dann wirklich, wenn diese Botschaft uns zu den Menschen bringt. Tragende Beziehungen stiftet, Neues wagt und uns feiern lässt. Und zwar wirklich feiern! In Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Bestattungen ist es mir ein großes Anliegen, dass Menschen sich und Gott darin wiederfinden können und gestärkt, freudig und hoffnungsvoll aus diesen Festen in ihren Alltag gehen.
Aber zugegeben, das wusste ich nicht schon so sicher nach den ersten zwei Semestern in Nijmegen. Danach ging der Weg noch ziemlich lange weiter. Ich wechselte an die Universität Marburg und setzte das Theologiestudium dort fort. Gleich im ersten von 14 Semestern traf ich dort meinen Mann Simba (der auch Pfarrer in Karben ist) und gemeinsam sind wir den Weg durchs Studium bis zum ersten Examen gegangen.
Mein Vikariat absolvierte ich in der Johannesgemeinde Niederseelbach bei Idstein. In dieser Zeit wurde auch unsere Tochter Leontien geboren. (Unser Sohn Aris folgte dann, als wir schon im Rendeler Pfarrhaus wohnten).
Nach dem Vikariat in Niederseelbach hatte ich noch die einmalige Gelegenheit für ein Jahr als Assistentin für Religionspädagogik im Theologischen Seminar Herborn zu arbeiten. Religionsunterricht, Konfirmandenarbeit und Jugendliche nach der Konfirmation standen ein Jahr lang für mich im Fokus. Besonders der Glaubenskurs für Teamer, den ich entworfen und mit wunderbaren jungen Menschen durchgeführt habe, war für mich eine tolle Erfahrung.
Die Arbeit mit Kindern und jungen Menschen macht mir unheimlich viel Spaß und ich hoffe, dass ich noch viel Gelegenheit haben werde, das fortzusetzen.
Der Weg nach Karben war lang - aber ich habe ihn genossen und er hat mich wahnsinnig bereichert. Und jetzt freue ich mich total, hier zu arbeiten, zu leben und den Weg weiter zu gehen. Und dazu brauche ich nun vor allem eins: Sie!
Ich freue mich, noch mehr Menschen hier vor Ort kennenzulernen und mehr von Ihnen und Ihren Lebenswegen zu hören. Denn eines ist mir an meinem eigene Weg bisher sehr deutlich geworden: Wie auch immer unser Lebensweg verläuft - man kann Gottes Spuren darin ganz wunderbar entdecken.
Hoffentlich kreuzen sich unsere Lebenswege also ganz bald!